1900 Sayda erhält eine neue Verschleusung, die noch heute in Betrieb ist.
20. Februar 1902 Durch Selbstentzündung in der Malzdarre brennen große Teile der
Glöcknerschen Brauerei ab. Sie wird anschließend moderner wieder aufgebaut.
1906 Einweihung der Friedhofskapelle nach grundlegender Erneuerung
1908 Einrichtung einer Freibankstelle.
18. bis 20. Juli 1908 Das Heimatfest fand in dieser Zeit statt. Viele tausend Menschen
kamen nach Sayda.
1910 Die Stadt zählt 1.311 Einwohner.
1911 Der Sportplatz wird errichtet. Am 01.10.1911 fanden die ersten Wettkämpfe statt,
an denen 600 Turner und Sportler teilnahmen.
1914 Durch Verlegung von Fernsprechkabel erhält Sayda ein Telefonanschluss im
damaligen Postgebäude.
2. Juli 1914 Einige Minuten vor sechs Uhr bricht ein Feuer im Grundstück Plan Nr. 17 bei
Clemens Krönert aus. 10 Häuser (sie hatten den Stadtbrand 1842 überstanden)
versinken in kurzer Zeit in Schutt und Asche. Ein weiteres Haus wurde abgerissen,
um ein Überspringen des Feuers auf das Amtsgericht zu verhindern. 10 Familien
und 16 alleinstehende Personen wurden obdachlos. Vermutliche Ursache war
Brandstiftung.
5. November 1922 Weihe des Ehrenmahls zum Gedenken an die gefallenen Krieger
im ersten Weltkrieg an der Kirche
1922 Die beiden Schulbezirke Sayda und Friedebach, Ullersdorf/Pilsdorf schließen sich
zu einem Schulverband zusammen zum Zwecke der gemeinschaftlichen
Einrichtung und Unterhaltung einer Mädchenfortbildungsschule. Der Sitz wird
Sayda.
1925 Der zur Gemeinde Heidersdorf gehörende Ortsteil Mortelgrund wird zu Sayda
eingemeindet.
27. Juni 1926 Bildung einer Freiwilligen Sanitäts-Lehrkolonne vom Roten Kreuz in Sayda
1927 Gründung der ersten Frauensportgruppe "Frauenriege des Turnvereins Sayda"
22. Januar 1928 Einweihung der "Jahnschanze" am Dämmrichbusch.
Rosel Dietel, Sayda, springt als erste Frau mit.
30. Juli 1928 Einweihung des Saydaer Schwimmbades. Es wird von einer Wasserquelle
gespeist. Nach mehrmaligen Umbau sowie Modernisierung ist es heute leider nicht
mehr in Betrieb.
1929 Bau und Einweihung eines neuen Postgebäudes.
1932 Einweihung des Saydaer Marktbrunnens vor dem Rathaus.
1940 - 1945 133 Ostarbeiter und Kriegsgefangene werden in Sayda in der
Landwirtschaft und in den Betrieben eingesetzt.
1941 Erstmals wird in Sayda ein Kindergarten im HJ-Heim (Feuerwehrdepot)
eingerichtet.
1943 Der Feuerwehrdienst für Frauen wird eingeführt.
1945 Kriegsende Einwohnerzahl: 1.908, davon 575 Flüchtlinge
7. Mai 1945 Die russischen Truppen rücken gegen 19 Uhr über die alte
Voigtsdorfer Strasse kommend ein. Die im April 1945 errichteten 2 Panzersperren
waren kein Hindernis für die russischen Truppen, ebenso die Sprengung der
Brücke in der Teichstadt über die Biela.
Traurige Bilanz für Sayda:
99 gefallene und vermisste Soldaten, 4 Tote beim Bombenangriff in Dresden,
6 Saydaer kehrten nicht aus den Internierungslagern zurück,
41 Tote durch die Kriegswirren im Monat Mai.
21. Juni 1945 Aufnahme des Schulbetriebes nach dem Krieg.
10. September 1945 Die Verordnung der Landesverwaltung Sachsen über die
Bodenreform wird erlassen. Die Besitzungen der von Schönberg von Purschenstein
und Pfaffroda werden an landlose Bauern und Arbeiter verteilt. Die Besitzer dieser
Schlösser werden unmenschlich behandelt oder vertrieben. Beide Schlösser werden
geplündert und ausgeraubt.
1946 Die ersten Wahlen zu den Gemeindeparlamenten werden abgehalten. Die Stimmenverteilung in
Sayda hatte folgendes Aussehen: Bürgermeister Dr. Neubauer CDU, stellv. Bürgermeister
Oskar Müller SED, Stadträte Max Reuter CDU, Paul Kaden parteilos, Albin Rupprecht SED,
Oskar Rudolph SED.
21. August 1949 Es findet erstmals nach dem Krieg wieder ein Jahrmarkt statt.
1950 Eröffnung des staatlichen Landambulatoriums Sayda. Erster leitender Arzt war Dr. Wittenbecher.
Ullersdorf und Pilsdorf werden nach Sayda eingemeindet.
1951 Schliessung des Amtsgerichtes in Sayda.
1954 Im ehemaligen Amtsgerichtsgebäude wird das Feierabendheim "Max Roscher" eingerichtet.
50 Heimplätze entstehen.
1956 Der "Erzgebirgische Hof" früher "Hotel zum Bad" wird durch den Rat der Stadt erworben und völlig
neu umgebaut. Zur 1957 stattfindenden 750-Jahrfeier stand die Gaststätte wieder zur Verfügung.
Juni 1957 Die 750-Jahrfeier der Stadt Sayda wird vorbereitet und durchgeführt. Ungefähr 15 - 20.000
Besucher kamen nach Sayda. Im "Erzgebirgischen Hof " werden Empfänge und Veranstaltungen
durchgeführt. Zu Gast in Sayda war der Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht . Viele prominente
Gäste aus Politik und Wirtschaft waren anwesend. Größter Anziehungspunkt war der historische
Festzug über mehrere Stunden.
1957 Sayda wird anerkannter Kurort. Der FDGB-Feriendienst bezieht Sayda mit ein.
1958 Die erste "Landwirtschaftliche Produktionsgesellschaft" (LPG) entsteht.
November 1961 In Sayda wird eine große Aktion gestartet, um die "Westantennen" von den Dächern
zu holen. Funktionäre der SED und Oberschüler sind einen ganzen Tag in Sayda, um diese zu
entfernen.
März 1965 Ein schwerer Schneesturm tobt über dem Erzgebirge und damit auch über Sayda. Auf der F 171
ist ein großes Chaos. Busse und Züge können zeitweilig nicht fahren oder bleiben im Schnee stecken.
1966 Die Saydaer Schmalspurbahn wird eingestellt. 70 Jahre lang war sie in Betrieb. Omnibusse und
LKW's haben dann Personen und Güter befördert. Die Stadt Sayda verkauft den "Erzgeb. Hof" an
die Press- und Schmiedewerke Roßwein. Dieser Betrieb baut die Einrichtung in ein Schulungs- und
Ferienheim um.
1968/ 1969 An der Niederseiffenbacher Straße wird eine neue moderne Tankstelle gebaut.
1969 Gründung des Saydaer Faschingsklub DKS - Dekorationskollektiv
März 1970 Einer der schneereichsten Winter in Sayda. Vom 3. - 7. muss Katastrophenalarm ausgelöst
werden. Tagelang ruht jeglicher Verkehr. Betriebe und Schulen schließen für einige Tage.
1972 Verstaatlichung der Betriebe teils unter Zwang (Ski- und Wagenfabrik Müller, Kofferfabrik Matthes,
Möbelfabrik Günther, Baufirma Bilz).
28. März 1972 Dachstuhlbrand im Pfarramt - ein Gast kommt ums Leben
1973 bis 1976 Bau der Erdgastrasse vom Ural bis nach Deutschland (DDR). Diese Trasse führt durch
Saydaer Gebiet. Sayda wird in dieser Zeit Umschlagplatz für die Mannesmann-Rohre. Anschließend
wird die Verdichterstation gebaut.
1974 Der Kindergarten zieht in das umgebaute ehemalige Bahnhofsgebäude.
1977 Sayda erhält eine neue Schule mit Turnhalle im Neubaugebiet "Am Wasserturm". Die alte Schule in
der Schulgasse wird stillgelegt. Sie wird später als Handelseinrichtung genutzt. Mit dem Bau der
ersten viergeschossigen Häuser im Neubaugebiet "Am Wasserturm" wird begonnen. Die
Kinderkrippeneinrichtung entsteht ebenfalls in diesem Gebiet. An diesem Standort werden bis 1990
insgesamt 164 Wohnungen gebaut. Diesen Aufschwung bringt die entstandene Gas-Verdichterstation
mit sich.
4. Juli 1978 Die neugebaute Erdgas-Verdichterstation erlebte 19.25 Uhr eine gewaltige Explosion unter
Zerstörung der Messwarte. Etwa eine halbe Stunde später erfolgt eine erneute Explosion mit einer
riesigen Stichflamme ähnlich einer Atombombenexplosion. Die 900 mm starke Gasleitung, unter
Druck stehend, war davon betroffen. Fensterscheiben in Sayda und Friedebach gingen teilweise zu
Bruch. Die Verrieglung der Hauptleitung konnte erst sehr spät vorgenommen werden. Zwei
Menschen kamen dabei ums Leben, weitere wurden z. T. schwer verletzt. Die Schäden an der
Verdichterstation waren gewaltig. Eine Explosionsursache ist niemals bekannt gegeben worden.
Am Beerdigungstag der beiden umgekommenen Arbeiter musste der Handel Südfrüchte verkaufen,
damit die Bevölkerung abgelenkt wurde. Dutzende Kripo- und Staatssicherheitsbeamte patrouillierten
durch die Stadt. Mehrere Bürger haben aus Angst die Stadt nach der Explosion fluchtartig verlassen.
Der Saydaer Feuerwehrmann Gunter Krönert hat für die Rettung eines verschütteten Arbeiters unter
Einsatz seines Lebens die Rettungsmedaille erhalten.
1982 Der Gasthof "Schwarzes Roß" wird abgerissen. Eine Kläranlage für die Stadt wird in den Fleckenwiesen
in Richtung Ullersdorf gebaut. Große Teile der Stadt werden nach und nach in den nächsten Jahren
angeschlossen.
11. bis 20. Juni 1982 Sayda begeht die 775-Jahr-Feier. Viele tausend Menschen besuchen Sayda.
Der historische Festumzug und weitere Großveranstaltungen sind Anziehungspunkte.
1983 Die Antennengemeinschaft wird gegründet mit den Ziel, das sogenannte "Westfernsehen"
zu empfangen. In Betrieb genommen wird die Anlage im Dezember 1985 mit verhältnismäßig guter
Qualität.
1985/ 1986 Am Senioren- und Pflegeheim wird ein neues Bettenhau errichtet. Die Platzkapazität steigt
enorm an. Dadurch wird eine Scheune mit Göbelantrieb und die alte Gefängnismauer abgerissen.
1989 Massenflucht über Ungarn in den "Weste" - auch etwa 30 Saydaer sind dabei.
Im Oktober beginnen die Montagsdemos, in den Fenstern stehen viele Kerzen.
Als im November die Mauer fällt, funktioniert auf Verwaltungsebene fast nichts mehr. Bürgermeister
Weindt versucht, in Sayda die Ordnung aufrechtzuerhalten, was ihm auch gelingt.
1990 Auf einer der ersten Sitzungen des neuen Stadtrates erfolgt die Straßen- und Platzumbenennung.
Das Schulungs- und Erholungsheim "Hermann Matern" Roßwein (der Erzgebirgische Hof) wird an die
Treuhand übergeben. Diese gastronomische Einrichtung wird geschlossen.
1990 Wiederbelebung vieler Vereine (Gewerbeverein, EZV).
1992 Sayda wird an das Erdgasnetz angeschlossen. Viele Saydaer Hausbesitzer nutzen diese einmalige
Gelegenheit.
1993 Die Bundesstrasse 171 durch Sayda wird grundhaft erneuert.
Der Erzgebirgszweigverein eröffnet das alte Hospital als Heimatmuseeum
1994 Friedebach wird in die Stadt Sayda eingemeindet.
Der "Goldene Stern" wird in ein Mehrfamilienhaus mit Verkaufseinrichtung umgebaut. Damit ist
eine weitere Traditionsgaststätte eingegangen.
Juni 1995 Unterzeichnung der ersten Städtepartnerschaft mit der tschechischen Stadt Mezibori
(Schönbach).
Sayda erhält eine digitale Vermittlungsstelle der Telekom. 1.400 Rufnummern stehen
zur Verfügung. Jeder Antragsteller bekommt nun sein Telefon.
Sommer 1995 Anlegen eines Naturlehrpfades zwischen Mortelgrund und dem Schwemmteichgebiet.
Juli 1995 Auszug der Grundschule aus dem Schulgebäude am Wasserturm in das neu rekonstruierte
Schulgebäude in der Schulgasse.
1995/1996 Der Saydaer Wasserturm, er ist schon über 100 Jahre alt, wird total überholt und geht
anschließend wieder in Betrieb. Damit wurde ein historisches Bauwerk, noch aus dem 19. Jahrhundert,
für die Nachwelt erhalten.
Januar 1997 Die Abt. Ski im SSV 1863 kann zwei Jubiläen begehen: der 75. Höhenstaffellauf und der
40. Peter-Barthel-Gedenklauf finden statt.
16. Mai 1998 Einweihung des sächsischen Landgasthofes "Kleines Vorwerk" nach grundhafter
Überholung
Mai 1998 Die Stadt erhält ein Feuerwehrmuseum.
2. Juni 1998 Das Sächsische Forstamt Brand-Erbisdorf weiht den "Gottfried-Krönert-Steig" nahe der
Saydaer Höhe ein.
30. August 1998 Übergabe des neu gebauten Feuerwehrgerätehauses und des Polizeipostens im
grundhaft erneuerten Gebäude der ehemaligen "Neuen Schule" auf der Pfarrgasse.
1998 Alle Kriegerdenkmale in Sayda und den Stadtteilen Friedebach und Ullersdorf werden restauriert
unter der Leitung des Erzgeb. Heimatmuseums. Bei dieser Gelegenheit wurde eine neue Gedenkstätte
für die Opfer von Krieg und Gewalt in den Jahren 1938 - 1955 in den Bahnhofsanlagen errichtet. Diese
Gedenkstätte sollte an der Kirche errichtet werden, der Kirchenvorstand konnte allerdings aus seiner
Sicht keine Genehmigung erteilen.
8. Oktober 1999 Unterzeichnung einer weiteren Städtepartnerschaft zwischen Sayda und der italienischen
Gemeinde Sogliano.
Juli 1999 Es wird ein Beschluss gefasst, eine Verwaltungsgemeinschaft der beiden Kommunen Sayda
und Dorfchemnitz zu bilden. Sitz ist in Sayda.
1999/2000 Ein Postverteilerzentrum wird im Postgebäude eingerichtet. Bau und Einweihung eines
neuen Pflegeheimes "Am Mortelgrund".