staatlich anerkannter Erholungsort
Die ersten Siedler gab es sicherlich Ende des 12. Jahrhunderts mit dem Beginn der Erschließung des Erzgebirges.
1207 erste urkundliche Erwähnung der Stadt Sayda (Seydowe)
1209 Daniel, Bischof von Prag bestätigt Kloster Ossegg den Zoll- und Gerichtszehnten in Sayda
1213 Borso von der Riesenburg erbaut das Schloss Purschenstein.
Es wird 1352 der Herrensitz der Herrschaft Purschenstein - Sayda
1253 Heinrich der Erlauchte erwirbt das Gebiet Sayda und Purschenstein
1289 König Wenzel II bekommt Sayda angeboten, der Kauf kommt aber nicht zustande.
1300 Der Vikar von Sayda wird dem Meißner Bischof unterworfen.
1307 Unter Markgraf Friedrich dem Freidigen kommt Sayda endgültig zur Markgrafschaft
Meißen.
19. Juli 1324 Markgraf Friedrich belehnt Sayda mit Burg und Purschenstein an die Brüder
Bergowe.
1352 Der Bergbau um Sayda beginnt.
19. April 1389 Sayda ist Zollstätte und Festung.
1391 Die jetzige Kirche wird erbaut. Sie wird der Jungfrau Maria geweiht, und erhält den
Namen "Zu unserer lieben Frauen".
1414 In der Stadt besteht eine Bäckerinnung.
31. März 1435 Zur Zeit der Hussitenkriege brennt Sayda zum ersten Male ab.
1442 Der vermutlich erste abschriftlich noch erhaltene Stadtbrief wird ausgestellt.
Es werden der Wochenmarkt und der Salzmarkt erwähnt.
1443 Bestätigung der Bäckerinnung durch die Familie Schönberg
In diesem Brief wird das erste Mal von Schülern gesprochen, die die Leichen vom Stadttor
bis zum Friedhof begleiteten. Gemeint sind die Chorschüler.
15. August 1463 Bernhard von Schönberg verleiht dem Ort erneut das Stadtrecht.
Im Stadtbrief wird die Stadtschule genannt.
1468 Regelmäßige Jahrmärkte finden statt, die sich zu kleinen Handelsmessen entwickeln.
1476 Bernhard von Schönberg stiftet mit einer größeren Summe aus seinem Nachlass Sayda
das Hospital zu St. Johannis, welches 1508 erbaut wurde.
1480 Innungsbrief der Schneider, zahlreiche weitere Innungen sind in dieser Zeit entstanden
1486 Sayda zählt 136 besessene Mann.
(Friedebach 44, Clausnitz 40, Heidersdorf 29, Purschenstein 23, Seiffen 13)
Entgegen der Legende der Existenz einer jüdischen Siedlung in Sayda gibt es keine archäologischen Hinweise, auch in den Archiven gibt es dazu keine Hinweise. Lediglich jüdische Handelsreisende besuchten auf ihren Routen den Ort
1500 Die Kantorei und die Kurrende werden gegründet.
1502 Nach einem Brand wird die Kirche als dreischiffige Halle mit Netzgewölbe
und schlanken Pfeilern wiedererrichtet.
1508 Caspar II. von Schönberg lässt das Johannishospital erbauen.
Man soll "5 arme Menschen im Hospital ewiglich mit Essen und Trinken und
mit ziemlicher Notdurft versorgen".
1539 Einführung der Reformation in Sayda.
1539 Erste Nachrichten über den Bergbau in Sayda Mortelgrund
(Kupfer, Eisen und Silber), der nie eine große Bedeutung bekam.
1550 - 1555 Durch die Stadt führt ein 6 Ellen tiefer Hohlweg (alte Salzstraße),
den Caspar von Schönberg auffüllen und pflastern ließ.
1558 Kurfürst August bestätigt den von Schönberg'schen Stadtbrief für Sayda.
1559 Der Bader Fabian Bräuer erhält das Stadtrecht und betreibt nunmehr eine Baderei.
1560 Nachweis der Innung der Schmiede und Schlosser (Innungssiegel noch im Heimatmuseum vorhanden).
1581 Anordnung Caspar von Schönberg, die Zinsen des Gestiftes "Horarum und der ewigen Messe" für
Stipendien zu verwenden.
1584 Urkundliche Erwähnung der ersten Orgel in der Kirche.
1598/1599 Die Stadt und das Kirchspiel wird von einer schweren Pest heimgesucht.
950 Menschen sind ihr zum Opfer gefallen.
30. Oktober 1599 Abends 6 Uhr bricht im Siechenhaus des Totengräbers ein Feuer aus.
Vernichtet werden 200 Häuser, Schule, Rathaus, Kirche und aller Vorrat.
1603 Caspar von Schönberg lässt das Rathaus aus eigenen Mitteln neu errichten.
Es wird nicht aus Holz, sondern aus Stein gebaut.
1632/1633 Die Pest fordert erneut 238 Todesopfer.
7. Oktober 1634 Völlige Verwüstung des Ortes mit Kirche, Rathaus und Schloß während des
Dreißigjährigen Krieges durch einen kaiserlichen Offizier.
Die völlig zerstörte Burg wurde danach abgerissen.
1646 Vier schwedische Regimenter plündern 14 Tage lang in Sayda und den umliegenden Orten.
1648 In der Stadt leben nur noch etwa 100 Einwohner.
1652 Nach dem Dreißigjährigen Krieg zählt man im Ort 76 bewohnte Häuser,14 abgebrannte Häuser,
darunter das Rathaus, 85 wüste Häuser oder Baustätten und 60 wüste Äcker.
1657 Im Gasthof (jetziger "Goldener Löwe") bricht Feuer aus und vernichtet 13 Häuser und 10 Scheunen.
3. August 1681 Einem Blitzschlag fallen 17 Scheunen zum Opfer.
1690 Pfarrer Georg Abraham Wolff lässt die Friedhofskapelle erweitern.
10. / 11. Februar 1702 Dem großen Stadtbrand fallen 44 Bürgerhäuser und
14 Scheunen zum Opfer, darunter die Kirche mit Turm und 4 Glocken
sowie das Rathaus. Anschließend erfolgt der Wiederaufbau der Kirche und
der Anbau des Turmes.
1705 Sayda erhält die volle Bergfreiheit. Die amtlichen Schreiben und Urkunden
beginnen nunmehr: "Wir Bürgermeister und Rat der freien Bergstadt
Sayda in Meißen".
1722 Ein Brand vernichtet 4 Wohnhäuser und 15 Scheunen mit allen Vorräten.
1729 Eine allgemeine Brandkasse wird gegründet.
1743 Ein Großfeuer vernichtet 26 Bürgerhäuser und 19 gefüllte Scheunen. Vernichtet wird auch das
Torgebäude des Böhmischen Tores. Die neugegründete allgemeine Brandkasse übernimmt
den sechsten Teil der geschätzten Schadenssumme.
1750 Die Stadtapotheke erhält ihr "Privilegii".
1764 In der Stadt leben 54 besessene Mann (11 Hufen) und 99 Häusler.
1776 Grundlegende Renovierung der Friedhofskapelle.
1777 In der Stadt werden 5 Jahrmärkte abgehalten: Fastnachtmarkt, Frühjahrsmarkt,
Bartholomäi-Jahrmarkt im August und 2 Adventsmärkte.
1780 Der zweite Gasthof, das "Schwarze Roß" wird gebaut. Der Freiberger Berghauptmann
Adam Rudolph von Schönberg (ansässig auf Schloß Purschenstein) errichtet an der uralten
"böhmischen Straße" (Leipzig - Oederan - Sayda - Prag) das "Kleine Vorwerk"
(heute Sächs. Landgasthof am Mühlholzweg).
1784 Adam Rudolph von Schönberg lässt das "Hospital zu St. Johannis" umbauen und vergrößern.
10 arme Menschen können nunmehr hier wohnen.
1813 Ca. 80.000 Mann der französischen Truppen unter dem Befehl des Königs
Murat von Neapel (Schwager von Napoleon) nehmen in und um Sayda
Quartier. König Murat selbst nahm Aufenthalt im Hause des Herrn
Hutmachermeisters Moritz Strauß. Zwei Jahre nach dem hiesigen Aufenthalt
wurde König Murat am 13. Oktober 1815 im Schlosse zu Pizzo erschossen.
Die Schuldenlast für die Stadt beträgt etwa 7.000 Reichstaler.
1823 Die Postexpedition wird errichtet.
1834 Sayda zählt 1154 Einwohner.
1838 Der Friedhof an der Kirche wird stillgelegt und 1867 in Anlagen umgebaut.
1841 Im Sommer wird mit dem Bau des "1. Tractes" Sayda - Neuhausen
begonnen, die Fertigstellung erfolgte noch im gleichen Jahr.
31. August 1842 Der letzte große Stadtbrand vernichtet 145 Häuser und 52 Scheunen. Nur
38 Häuser und 26 Scheunen werden vom Feuer nicht erfasst. 289 Familien mit 1.100 Personen
werden obdachlos. Alle öffentlichen Gebäude werden vom Feuer vernichtet. Die Kirche wird sehr stark
in Mitleidenschaft gezogen. Vom Altar bleibt nur ein Tisch aus Stein übrig.
1843 Im Oktober beginnt der Wiederaufbau der Kirche "Zu unseren lieben Frauen".
Die alte Schule wird errichtet.
1844 Die neu gegossenen Kirchenglocken werden am Karfreitag geweiht. Grundsteinlegung für den neuen
Turm der Kirche. Die Freiberger, nach Brüx führende Chaussee, wird in gerader Linie und großer
Breite durch die Stadt gebaut.
Gründung des Männergesangsvereins.
Die Stadt Sayda ist in den Jahren 1843/1844 wieder fast vollständig nach der neuen Bauverordnung
aufgebaut worden.
1845 In Sayda gab es 34 Handwerksberufe
1847 Die neugegossenen Kirchenglocken werden auf den neuerrichteten Kirchturm gezogen.
23. Februar 1848 Das Stadtverordneten Kollegium tagt erstmals über die Gründung einer Sparkasse
in Sayda.
1849 Am 01.03. wird das erste Wochenblatt für Sayda bei E. Stettner in Freiberg gedruckt.
An den Straßenkämpfen während des Mai-Aufstandes in Dresden nahmen als Revolutionäre der
Bürgermeister und Advokat Oswald Golz, der Zinngießergeselle Karl Heinrich Lohse und der
Stuhlmacher Karl August Müller teil.
24./ 25. Oktober 1851 Das fünfquadratisch angeordnete Stadtgut "Schönheide" des Karl Louis
Rechenberger (jetzt Forsthaus) brennt kurz nach Mitternacht vollständig ab.
25. Oktober 1851 Das königlich-sächsische Amtsgericht wird eingeweiht.
Damit endet die 500jährige obere Gerichtsbarkeit der Herrschaft von Schönberg.
2. August 1852 Die Sparkasse Sayda wird eröffnet. Die Schalteröffnung ist 1 Uhr bei Herrn
Carl Ferdinand Teichmann, Hauptstrasse Nr. 77.
27. Oktober 1852 Sayda wird Wohnsitz des Bezirksarztes.
1853 Gründung der Fahrzeug- und Sportgerätefabrik Arthur Müller.
Der erste Adventsmarkt wird aufgehoben.
1856 Einweihung der neu gebauten Orgel des Orgel-Baumeisters Jeheber, Friedebach.
Jeheber ist 1855 gestorben und erlebte die Weihe nicht mehr.
1862 252 Händler beuchen den Saydaer Jahrmarkt, davon 54 Schuhmacher
20. April 1863 Im Gasthof "Schwarzes Roß" wird der Turnverein gegründet.
1865 Im Gasthof " Zum Bad " wird das Aktienbad mit zwei Badezellen mit zwei Badewannen und zwei
Badebassins eröffnet.
1. Februar 1867 Die Druckerei Förster aus Sayda druckt die erste Nummer des "Wochenblattes für
Sayda und Umgebung".
1867 Laut Fahrplan ("Saydaer Fahrplan 1867") verkehren folgende Posten:
täglich zweimal Botenpost von und nach Deutscheinsiedel (3 bis 3 ½ Stunden), Personen-
und Packpost zweimal nach und von Freiberg (3 ½ bis 4 Stunden), ebenso zweimal nach und
von Olbernhau (1 ½ Stunde), einmal nach und von Frauenstein (3 Stunden).
Die alte Poststrasse führte über die Kreuztanne.
1868 Der zweite Adventsmarkt wird aufgehoben.
1870/ 1871 Deutsch-Französischer Krieg - vier Saydaer haben den Krieg mit ihrem Leben bezahlt.
1871 Die Stadt zählt 1616 Einwohner.
1872 Ein Kriegerdenkmal wird für die gefallenen Saydaer errichtet.
(jetziger Standort ist der Platz der Opfer des Faschismus).
1872 Sayda bekommt ein Eichamt. Im Eröffnungsjahr werden 19.228 Maße geeicht.
24. Mai 1873 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Sayda.
15.Oktober 1874 Einrichtung der amtshauptmannschaftlichen Delegation Sayda
1875 Errichtung eines Standesamtes in Sayda
8. Juni 1876 11.30 Uhr werden 24 Scheunen am Kirchsteig nach Friedebach in Asche gelegt.
Zur Rettung des Gasthofes "Schwarzes Ross" wird eine Scheune abgerissen.
1. Juli 1876 Errichtung einer Telegraphenbetriebsstelle Sayda
1876 Eröffnung der Volksbibliothek, sie zählt 150 Bände
1877 ein "Personen-Omnibus" fährt von Sayda nach Mulda - Personenfahrpreis 80 Pfennige
1879 In Sayda findet eine Gewerbe- und Landwirtschaftsausstellung statt. Staatsminister und
Regierungsbeame nehmen daran teil.
1838 Der Naschmarkt wird zum 400. Geburtstag von Dr. Martin Luther in "Lutherplatz" umbenannt.
Die Lutherlinde wird zu diesem Ereignis gepflanzt.
1885 Die Holzwaren- und Küchengerätefabrik Ernst Reuter wird gegründet.
1886 Baubeginn der "Neuen Schule (Berufsschule - jetzt Polizeiposten)
10. Oktober 1887 Die "Neue Schule", die spätere Berufsschule, auf der Pfarrgasse, wird eingeweiht.
1887 Ein neues schönes Krankenhaus wird anstelle des abgebrannten Schlosswirtschaftsgebäudes
errichtet. Vier Krankenbetten werden aufgestellt. Das Familienwappen der Familie Vitzthum von
Eggstädt wird über der Eingangstür angebracht. (Im Volksmund heißt es noch heute "Altes Schloss")
22. August 1892 6 Scheunen am Heidersdorfer Weg brennen ab.
1892/1893 Bankgeschäft Günther und Rudolph, Dresden errichtet eine Filiale in Sayda.
1892 In der Zeit vom 23. Mai bis 6. November erfolgt die grundlegende Erneuerung der Kirche. Sie erhält
einen Altar, eine neue Kanzel und neues Gestühl. Die Einweihung erfolgt am 6. November durch
Superintendent Hässelbarth aus Freiberg.
8. Oktober 1894 Einweihung des Wasserturmes mit Wasserwerk und Hochdruckwasserleitungen.
30.06./01.07.1897 Nach einer Rekordbauzeit von nur 18 Monaten erfolgt die feierliche Eröffnung der
Kleinbahnstrecke Mulda - Sayda.
1898 Der Staat kauft das Stadtgut Schönheide und errichtet die Staatsforstverwaltung Sayda.
1. Dezember 1898 Einweihung des Elektrizitätswerks durch den Berliner Betrieb Hermann Gielzinsky,
dadurch wurde die gesamte Stadt mit Strom versorgt und die alten Öl- und Petroleumstraßen-
lampen mussten dem elektrischen Licht weichen.
1900 Sayda erhält eine neue Verschleusung, die noch heute in Betrieb ist.
20. Februar 1902 Durch Selbstentzündung in der Malzdarre brennen große Teile der
Glöcknerschen Brauerei ab. Sie wird anschließend moderner wieder aufgebaut.
1906 Einweihung der Friedhofskapelle nach grundlegender Erneuerung
1908 Einrichtung einer Freibankstelle.
18. bis 20. Juli 1908 Das Heimatfest fand in dieser Zeit statt. Viele tausend Menschen
kamen nach Sayda.
1910 Die Stadt zählt 1.311 Einwohner.
1911 Der Sportplatz wird errichtet. Am 01.10.1911 fanden die ersten Wettkämpfe statt,
an denen 600 Turner und Sportler teilnahmen.
1914 Durch Verlegung von Fernsprechkabel erhält Sayda ein Telefonanschluss im
damaligen Postgebäude.
2. Juli 1914 Einige Minuten vor sechs Uhr bricht ein Feuer im Grundstück Plan Nr. 17 bei
Clemens Krönert aus. 10 Häuser (sie hatten den Stadtbrand 1842 überstanden)
versinken in kurzer Zeit in Schutt und Asche. Ein weiteres Haus wurde abgerissen,
um ein Überspringen des Feuers auf das Amtsgericht zu verhindern. 10 Familien
und 16 alleinstehende Personen wurden obdachlos. Vermutliche Ursache war
Brandstiftung.
5. November 1922 Weihe des Ehrenmahls zum Gedenken an die gefallenen Krieger
im ersten Weltkrieg an der Kirche
1922 Die beiden Schulbezirke Sayda und Friedebach, Ullersdorf/Pilsdorf schließen sich
zu einem Schulverband zusammen zum Zwecke der gemeinschaftlichen
Einrichtung und Unterhaltung einer Mädchenfortbildungsschule. Der Sitz wird
Sayda.
1925 Der zur Gemeinde Heidersdorf gehörende Ortsteil Mortelgrund wird zu Sayda
eingemeindet.
27. Juni 1926 Bildung einer Freiwilligen Sanitäts-Lehrkolonne vom Roten Kreuz in Sayda
1927 Gründung der ersten Frauensportgruppe "Frauenriege des Turnvereins Sayda"
22. Januar 1928 Einweihung der "Jahnschanze" am Dämmrichbusch.
Rosel Dietel, Sayda, springt als erste Frau mit.
30. Juli 1928 Einweihung des Saydaer Schwimmbades. Es wird von einer Wasserquelle
gespeist. Nach mehrmaligen Umbau sowie Modernisierung ist es heute leider nicht
mehr in Betrieb.
1929 Bau und Einweihung eines neuen Postgebäudes.
1932 Einweihung des Saydaer Marktbrunnens vor dem Rathaus.
1940 - 1945 133 Ostarbeiter und Kriegsgefangene werden in Sayda in der
Landwirtschaft und in den Betrieben eingesetzt.
1941 Erstmals wird in Sayda ein Kindergarten im HJ-Heim (Feuerwehrdepot)
eingerichtet.
1943 Der Feuerwehrdienst für Frauen wird eingeführt.
1945 Kriegsende Einwohnerzahl: 1.908, davon 575 Flüchtlinge
7. Mai 1945 Die russischen Truppen rücken gegen 19 Uhr über die alte
Voigtsdorfer Strasse kommend ein. Die im April 1945 errichteten 2 Panzersperren
waren kein Hindernis für die russischen Truppen, ebenso die Sprengung der
Brücke in der Teichstadt über die Biela.
Traurige Bilanz für Sayda:
99 gefallene und vermisste Soldaten, 4 Tote beim Bombenangriff in Dresden,
6 Saydaer kehrten nicht aus den Internierungslagern zurück,
41 Tote durch die Kriegswirren im Monat Mai.
21. Juni 1945 Aufnahme des Schulbetriebes nach dem Krieg.
10. September 1945 Die Verordnung der Landesverwaltung Sachsen über die
Bodenreform wird erlassen. Die Besitzungen der von Schönberg von Purschenstein
und Pfaffroda werden an landlose Bauern und Arbeiter verteilt. Die Besitzer dieser
Schlösser werden unmenschlich behandelt oder vertrieben. Beide Schlösser werden
geplündert und ausgeraubt.
1946 Die ersten Wahlen zu den Gemeindeparlamenten werden abgehalten. Die Stimmenverteilung in
Sayda hatte folgendes Aussehen: Bürgermeister Dr. Neubauer CDU, stellv. Bürgermeister
Oskar Müller SED, Stadträte Max Reuter CDU, Paul Kaden parteilos, Albin Rupprecht SED,
Oskar Rudolph SED.
21. August 1949 Es findet erstmals nach dem Krieg wieder ein Jahrmarkt statt.
1950 Eröffnung des staatlichen Landambulatoriums Sayda. Erster leitender Arzt war Dr. Wittenbecher.
Ullersdorf und Pilsdorf werden nach Sayda eingemeindet.
1951 Schliessung des Amtsgerichtes in Sayda.
1954 Im ehemaligen Amtsgerichtsgebäude wird das Feierabendheim "Max Roscher" eingerichtet.
50 Heimplätze entstehen.
1956 Der "Erzgebirgische Hof" früher "Hotel zum Bad" wird durch den Rat der Stadt erworben und völlig
neu umgebaut. Zur 1957 stattfindenden 750-Jahrfeier stand die Gaststätte wieder zur Verfügung.
Juni 1957 Die 750-Jahrfeier der Stadt Sayda wird vorbereitet und durchgeführt. Ungefähr 15 - 20.000
Besucher kamen nach Sayda. Im "Erzgebirgischen Hof " werden Empfänge und Veranstaltungen
durchgeführt. Zu Gast in Sayda war der Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht . Viele prominente
Gäste aus Politik und Wirtschaft waren anwesend. Größter Anziehungspunkt war der historische
Festzug über mehrere Stunden.
1957 Sayda wird anerkannter Kurort. Der FDGB-Feriendienst bezieht Sayda mit ein.
1958 Die erste "Landwirtschaftliche Produktionsgesellschaft" (LPG) entsteht.
November 1961 In Sayda wird eine große Aktion gestartet, um die "Westantennen" von den Dächern
zu holen. Funktionäre der SED und Oberschüler sind einen ganzen Tag in Sayda, um diese zu
entfernen.
März 1965 Ein schwerer Schneesturm tobt über dem Erzgebirge und damit auch über Sayda. Auf der F 171
ist ein großes Chaos. Busse und Züge können zeitweilig nicht fahren oder bleiben im Schnee stecken.
1966 Die Saydaer Schmalspurbahn wird eingestellt. 70 Jahre lang war sie in Betrieb. Omnibusse und
LKW's haben dann Personen und Güter befördert. Die Stadt Sayda verkauft den "Erzgeb. Hof" an
die Press- und Schmiedewerke Roßwein. Dieser Betrieb baut die Einrichtung in ein Schulungs- und
Ferienheim um.
1968/ 1969 An der Niederseiffenbacher Straße wird eine neue moderne Tankstelle gebaut.
1969 Gründung des Saydaer Faschingsklub DKS - Dekorationskollektiv
März 1970 Einer der schneereichsten Winter in Sayda. Vom 3. - 7. muss Katastrophenalarm ausgelöst
werden. Tagelang ruht jeglicher Verkehr. Betriebe und Schulen schließen für einige Tage.
1972 Verstaatlichung der Betriebe teils unter Zwang (Ski- und Wagenfabrik Müller, Kofferfabrik Matthes,
Möbelfabrik Günther, Baufirma Bilz).
28. März 1972 Dachstuhlbrand im Pfarramt - ein Gast kommt ums Leben
1973 bis 1976 Bau der Erdgastrasse vom Ural bis nach Deutschland (DDR). Diese Trasse führt durch
Saydaer Gebiet. Sayda wird in dieser Zeit Umschlagplatz für die Mannesmann-Rohre. Anschließend
wird die Verdichterstation gebaut.
1974 Der Kindergarten zieht in das umgebaute ehemalige Bahnhofsgebäude.
1977 Sayda erhält eine neue Schule mit Turnhalle im Neubaugebiet "Am Wasserturm". Die alte Schule in
der Schulgasse wird stillgelegt. Sie wird später als Handelseinrichtung genutzt. Mit dem Bau der
ersten viergeschossigen Häuser im Neubaugebiet "Am Wasserturm" wird begonnen. Die
Kinderkrippeneinrichtung entsteht ebenfalls in diesem Gebiet. An diesem Standort werden bis 1990
insgesamt 164 Wohnungen gebaut. Diesen Aufschwung bringt die entstandene Gas-Verdichterstation
mit sich.
4. Juli 1978 Die neugebaute Erdgas-Verdichterstation erlebte 19.25 Uhr eine gewaltige Explosion unter
Zerstörung der Messwarte. Etwa eine halbe Stunde später erfolgt eine erneute Explosion mit einer
riesigen Stichflamme ähnlich einer Atombombenexplosion. Die 900 mm starke Gasleitung, unter
Druck stehend, war davon betroffen. Fensterscheiben in Sayda und Friedebach gingen teilweise zu
Bruch. Die Verrieglung der Hauptleitung konnte erst sehr spät vorgenommen werden. Zwei
Menschen kamen dabei ums Leben, weitere wurden z. T. schwer verletzt. Die Schäden an der
Verdichterstation waren gewaltig. Eine Explosionsursache ist niemals bekannt gegeben worden.
Am Beerdigungstag der beiden umgekommenen Arbeiter musste der Handel Südfrüchte verkaufen,
damit die Bevölkerung abgelenkt wurde. Dutzende Kripo- und Staatssicherheitsbeamte patrouillierten
durch die Stadt. Mehrere Bürger haben aus Angst die Stadt nach der Explosion fluchtartig verlassen.
Der Saydaer Feuerwehrmann Gunter Krönert hat für die Rettung eines verschütteten Arbeiters unter
Einsatz seines Lebens die Rettungsmedaille erhalten.
1982 Der Gasthof "Schwarzes Roß" wird abgerissen. Eine Kläranlage für die Stadt wird in den Fleckenwiesen
in Richtung Ullersdorf gebaut. Große Teile der Stadt werden nach und nach in den nächsten Jahren
angeschlossen.
11. bis 20. Juni 1982 Sayda begeht die 775-Jahr-Feier. Viele tausend Menschen besuchen Sayda.
Der historische Festumzug und weitere Großveranstaltungen sind Anziehungspunkte.
1983 Die Antennengemeinschaft wird gegründet mit den Ziel, das sogenannte "Westfernsehen"
zu empfangen. In Betrieb genommen wird die Anlage im Dezember 1985 mit verhältnismäßig guter
Qualität.
1985/ 1986 Am Senioren- und Pflegeheim wird ein neues Bettenhau errichtet. Die Platzkapazität steigt
enorm an. Dadurch wird eine Scheune mit Göbelantrieb und die alte Gefängnismauer abgerissen.
1989 Massenflucht über Ungarn in den "Weste" - auch etwa 30 Saydaer sind dabei.
Im Oktober beginnen die Montagsdemos, in den Fenstern stehen viele Kerzen.
Als im November die Mauer fällt, funktioniert auf Verwaltungsebene fast nichts mehr. Bürgermeister
Weindt versucht, in Sayda die Ordnung aufrechtzuerhalten, was ihm auch gelingt.
1990 Auf einer der ersten Sitzungen des neuen Stadtrates erfolgt die Straßen- und Platzumbenennung.
Das Schulungs- und Erholungsheim "Hermann Matern" Roßwein (der Erzgebirgische Hof) wird an die
Treuhand übergeben. Diese gastronomische Einrichtung wird geschlossen.
1990 Wiederbelebung vieler Vereine (Gewerbeverein, EZV).
1992 Sayda wird an das Erdgasnetz angeschlossen. Viele Saydaer Hausbesitzer nutzen diese einmalige
Gelegenheit.
1993 Die Bundesstrasse 171 durch Sayda wird grundhaft erneuert.
Der Erzgebirgszweigverein eröffnet das alte Hospital als Heimatmuseeum
1994 Friedebach wird in die Stadt Sayda eingemeindet.
Der "Goldene Stern" wird in ein Mehrfamilienhaus mit Verkaufseinrichtung umgebaut. Damit ist
eine weitere Traditionsgaststätte eingegangen.
Juni 1995 Unterzeichnung der ersten Städtepartnerschaft mit der tschechischen Stadt Mezibori
(Schönbach).
Sayda erhält eine digitale Vermittlungsstelle der Telekom. 1.400 Rufnummern stehen
zur Verfügung. Jeder Antragsteller bekommt nun sein Telefon.
Sommer 1995 Anlegen eines Naturlehrpfades zwischen Mortelgrund und dem Schwemmteichgebiet.
Juli 1995 Auszug der Grundschule aus dem Schulgebäude am Wasserturm in das neu rekonstruierte
Schulgebäude in der Schulgasse.
1995/1996 Der Saydaer Wasserturm, er ist schon über 100 Jahre alt, wird total überholt und geht
anschließend wieder in Betrieb. Damit wurde ein historisches Bauwerk, noch aus dem 19. Jahrhundert,
für die Nachwelt erhalten.
Januar 1997 Die Abt. Ski im SSV 1863 kann zwei Jubiläen begehen: der 75. Höhenstaffellauf und der
40. Peter-Barthel-Gedenklauf finden statt.
16. Mai 1998 Einweihung des sächsischen Landgasthofes "Kleines Vorwerk" nach grundhafter
Überholung
Mai 1998 Die Stadt erhält ein Feuerwehrmuseum.
2. Juni 1998 Das Sächsische Forstamt Brand-Erbisdorf weiht den "Gottfried-Krönert-Steig" nahe der
Saydaer Höhe ein.
30. August 1998 Übergabe des neu gebauten Feuerwehrgerätehauses und des Polizeipostens im
grundhaft erneuerten Gebäude der ehemaligen "Neuen Schule" auf der Pfarrgasse.
1998 Alle Kriegerdenkmale in Sayda und den Stadtteilen Friedebach und Ullersdorf werden restauriert
unter der Leitung des Erzgeb. Heimatmuseums. Bei dieser Gelegenheit wurde eine neue Gedenkstätte
für die Opfer von Krieg und Gewalt in den Jahren 1938 - 1955 in den Bahnhofsanlagen errichtet. Diese
Gedenkstätte sollte an der Kirche errichtet werden, der Kirchenvorstand konnte allerdings aus seiner
Sicht keine Genehmigung erteilen.
8. Oktober 1999 Unterzeichnung einer weiteren Städtepartnerschaft zwischen Sayda und der italienischen
Gemeinde Sogliano.
Juli 1999 Es wird ein Beschluss gefasst, eine Verwaltungsgemeinschaft der beiden Kommunen Sayda
und Dorfchemnitz zu bilden. Sitz ist in Sayda.
1999/2000 Ein Postverteilerzentrum wird im Postgebäude eingerichtet. Bau und Einweihung eines
neuen Pflegeheimes "Am Mortelgrund".
28. Mai 2005 Unterzeichnung einer weiteren Städtepartnerschaft zwischen Sayda und
der lettischen Gemeinde Strenci.
21. Juni - 1. Juli 2007 Festwoche zur 800-Jahrfeier Sayda/Friedebach
Festlich geschmückt feierte Sayda seinen 800. Geburtstag.
Viele Gäste fuhren durch die extra errichteten Stadttor in unsere Stadt ein.
Besondere Höhepunkte waren ein Konzert des Kreuzchores sowie der
Festumzug, welcher von ca. 15.000 Besuchern bestaunt wurde und den Titel
"Umzug der Superlative" erhielt.
2010 - 2012 Erweiterungsbau und Sanierung der Mittelschule und Neubau einer
Zweifeld-Sporthalle.
Am 21. Januar 2012 konnte die Einweihung feierlich begangen werden.
Durch die neue Turnhalle wurde die Qualität des Sportunterrichts auch
für die Grundschule erheblich verbessert.
1. August 2013 Umbenennung der "Mittelschule" in "Oberschule".